Also grundsätzlich ist mir Ernährung wichtig, weil es das Lebenselixier von uns allen ist. Und speziell auf die Tomate bezogen, f inde ich es spannend wo diese herkommt. Die Tomate wird in sehr vielen leckeren Gerichten verwendet, die man das ganze Jahr über isst. Deswegen ist es wichtig zu hinterfragen, wie unsere Lebensmittel produziert werden.
Ein großes Problem sehe ich in den Arbeitsbedingungen der meist weiblichen Blumenarbeiter:innen in Ecuador oder in anderen Ländern, wo die meisten unserer Schnittblumen herkommen. Es ist hier vor Ort viel zu wenig darüber bekannt. Mit mehr Wissen wären Menschen vielleicht auch eher bereit einen fairen Preis zu zahlen.
Uns hat das Projekt von Vamos Spaß gemacht, weil wir viel über Blumen und Pflanzen gelernt haben, was wir vorher noch nicht wussten. Uns hat es Spaß gemacht, weil wir viel mit verschiedenen Menschen zusammenarbeiten konnten.
Blumen sind für uns bunt und vielseitig. Wir verbinden Freude damit. Für den Anbau brauchen wir in der Gärtnerei guten Boden und Schutz vor Schädlingen. Sicherheit am Arbeitsplatz ist uns wichtig.
Auf unserer Finca wuchsen nur Agaven, die zur Erosion beitragen und anderen Pflanzen Nährstoffe wegnehmen. Durch das Projekt habe ich angefangen, Gemüse und Obstbäume zu pflanzen, dann kamen die Meerschweinchen und die Hühner.
Wir sind Fairtrade zertifiziert, daher gibt es bei uns nicht so viele Angriffe auf Arbeitsrechte. Meine Verwandten arbeiten in anderen Rosenfarmen, dort ist es echt zum Heulen. Die Situation zeigt, dass es wichtig ist, dass wir uns als Arbeiter:innen organisieren! Als Mann muss ich drei Monate im Jahr als Pestizidsprüher arbeiten. Wenn im Treibhaus gesprüht wird, ist dieses auch geschlossen, und keiner betritt es bis zum nächsten Tag. In anderen Unternehmen ist das nicht so.
Die Arbeit auf der Farm war sehr ermüdend, denn es war unmöglich, die zugeteilten Aufgaben zu erfüllen. Also mussten wir länger bleiben, manchmal mussten wir sogar am Sonntag hin, um die Arbeit zu beenden. Pro Woche arbeitete ich regelmäßig 48 Stunden ohne dass Überstunden bezahlt wurden. Sie haben uns die nötige Schutzkleidung nur dann gegeben, wenn wir darauf bestanden haben. Die Pestizidsprüher haben einfach über uns drüber gesprüht, während wir noch im Gewächshaus gearbeitet haben. Keiner hat uns vorher Bescheid gesagt, es war ihnen egal. Einige von uns hatten von den Chemikalien Hautausschläge oder Atemprobleme.
Die Blumenfarmen geben vielen Menschen in der Region Arbeit, doch sie verletzen auch ihre Arbeitsrechte. Es werden zusätzlich von Unternehmen Listen geführt, wer in einer Gewerkschaft ist. Daher haben die Arbeiter:innen Angst, sich zu organisieren. Als Frau, als Indigene* und als Mutter habe ich Diskriminierung erlebt. Als Indigene glauben wir daran, dass wir für unsere Leute kämpfen müssen.
Wir bauen Kaffee an und schützen dabei unsere Umwelt. Denn um Erosion zu vermeiden, pflanzen wir in unseren Kaffeeplantagen Bäume, sonst gibt es Probleme mit Erdrutschen. Rutscht Erde in den See Kivu, geht unseren Fischen dadurch lebenswichtiger Sauerstoff verloren.
Mir persönlich geben Baumriesen oder der Besuch im Wald innere Ruhe und Energie für den Alltag. Ich wünsche mir und meinen Kindern, dass dies auch so bleibt. Deshalb engagiere ich mich privat, insbesondere mit Spenden, für den Schutz großer Naturräume. Im Rahmen meiner Arbeit versuche ich möglichst viele Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität vor Ort anzuregen.
Ich merke, dass der Wald immer schwächer wird. Es gibt mehr Waldbrände und Abholzungen, deshalb ist mir das Thema Wald sehr wichtig. Ich arbeite an der Station mit, um zu versuchen, etwas zu ändern. Damit es der Umwelt bald wieder besser geht.