Mitmachstationen „Tomate passiert. Ausbeutung auch“
„Tomate passiert. Ausbeutung auch.“ – so leitet die Mitmachstation in das Thema Tomaten und Arbeit ein. Sie befindet sich am Emsufer in Warendorf, neben Gemüsebeeten der „Essbaren Stadt“. Das Thema der Station sind faire Arbeitsbedingungen am Beispiel der Tomate – hier und in Süditalien, wo viele Menschen aus afrikanischen und asiatischen Ländern als Erntehelfer:innen arbeiten. Hier erfährst du mehr über die Inhalte der Station.
Koordinaten / Adresse / Standort
Kolkstiege, 48231 Warendorf: Auf dem Gelände der Essbaren Stadt
Die Station
Was hat es mit der Tomate auf sich?
Ob frisch oder verarbeitet, zu Ketchup oder Tomatenmark, passiert oder gestückelt – Tomaten gehören zu unserem Alltag. Mehr noch, Tomaten sind das Lieblingsgemüse der Verbraucher:innen in Deutschland. Doch wo kommen unsere Tomaten eigentlich her? Und wer baut diese an? Und was haben Tomaten mit Orangen zu tun? All das erfährst du in dieser Station.
Nutze die digitale Mapstory für eine interaktive Führung zu allen Stelen und Pulten. Mache ein Quiz, höre unterschiedliche Interviews mit engagierten Menschen und hole dir weitere Zusatzinformationen.
Den Preis für unsere günstigen Lebensmittelpreise zahlen oft Feldarbeiter:innen und Landwirt:innen. Denn der Lohn reicht oftmals nicht für ein menschenwürdiges Leben.
Viele Lebensmittel werden aus anderen Ländern nach Deutschland importiert. Teilweise weil der Anbau lokal nicht möglich ist, aber auch weil die Arbeitskräfte im Ausland weniger Lohn bekommen. In Italien beispielsweise beruht das Caporalato-System auf dem Anwerben von Arbeitskräften ohne Aufenthaltstitel und deren Ausbeutung.
Wir können auf verschiedene Dinge bei dem Konsum von unseren Lebensmitteln achten. Neben Siegeln spielen hier Regionalität und Saisonalität eine Rolle. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, sich zu engagieren. Lerne mehr dazu in Warendorf!
Die Weltnachhaltigkeitsziele (SDGs in Englisch) wurde 2015 von den Mitgliedsländern der Vereinten Nationen (UN) verabschiedet. Sie gelten bis 2030. Es sind globale Ziele. Globale Ziele bedeutet: Diese Ziele gelten auf der ganzen Welt. Nachhaltige Entwicklung bedeutet: Entwicklung soll so ablaufen, dass die Menschen sorgfältig mit Rohstoffen umgehen und die Umwelt nicht zerstören. Und Entwicklung soll so ablaufen, dass Menschen auch in Zukunft gut auf der Welt leben können.
Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
In der PDF finden sich vielfältige Links zu Artikel, Podcast, Videos und Bildungsmaterialien rund um das Thema der Mitmachstation.
Die Lebensmittelroute rund um Warendorf.
Lokale & globale Stimmen
Engagement gibt es überall! Bei der Entwicklung der Stationen haben wir mit Menschen aus dem Kreis Coesfeld und aus Kolumbien gesprochen. Jede:r hat einen anderen Blickwinkel auf die Tomatenindustrie und wir können viel voneinander lernen. Lies dir durch, was die Menschen zu sagen haben!
Mit der Essbaren Stadt können wir hier zeigen wie Tomaten wachsen und dabei unterschiedliche Sorten zum Probieren an- bieten. In der Gemeinschaft wird (ehrenamtlich) Gemüse gepflanzt und werden die Beete vorsorgt. Sie sind jederzeit frei zugänglich und sind Orte des Gebens und Nehmens. Auf diesem Wege können wir auch die FairTrade-Stadt Warendorf leben und erfahren.
Also grundsätzlich ist mir Ernährung wichtig, weil es das Lebenselixier von uns allen ist. Und speziell auf die Tomate bezogen, f inde ich es spannend wo diese herkommt. Die Tomate wird in sehr vielen leckeren Gerichten verwendet, die man das ganze Jahr über isst. Deswegen ist es wichtig zu hinterfragen, wie unsere Lebensmittel produziert werden.
Es ziehen Menschen vom ländlichen Raum, in dem Lebensmittel produziert werden, in Städte. Das ist eine Herausforderung für die Versorgung von Menschen. Gleichzeitig muss Produktion ja ökologisch und sozial verträglich sein. Daraus ergibt sich ein gewisses Spannungsfeld. Deswegen behandel ich daiese Themen im Unterricht am Gymnasium Laurentianum.
Es gab eine Art Ghetto für die Arbeiter:innen, von denen sehr viele Migrant:innen waren. Sie wohnten in Plastikbaracken ohne Strom, fließendes Wasser, matschig und voller Müll.
Handlungsspielraum
Es gibt verschiedene Handlungsmöglichkeiten, die du in deinem Alltag umsetzen kannst. Vor Ort alleine, mit anderen zusammen hier oder weltweit oder mit Hilfe der Politik und Sozialunternehmen. Schaue Dir die Übersicht an.
Stationspaten, Mitwirkende und Förderer – „Nur gemeinsam kann es gelingen“
Das Haus der Familie bietet Bildungs- und Begegnungsmöglichkeiteb in Warendorf und verfügt dabei über einen Pool von rund 200 Referent:innen.
Seit 2015 trägt die Stadt Warendorf den Titel Fairtrade-Stadt. Sie setzt sich besonders für Fair Trade zertifizierte Ware ein und fördert den fairen Handel. 16 Geschäfte in Warendorf verkaufen Fair Trade Produkte und 5 Gastronom:innen bieten entsprechende Produkte an.
Die Essbare Stadt ist Teil der Bürgerstiftung Warendorf und bepflanzt verschiedene Grünflächen in Warendorf. An der Kolkstiege beispielsweise können seit 2017 jedes Jahr Obst und Gemüse geerntet werden.
Das Gymnasium Laurentianum hat aktiv bei der Gestaltung der Mitmachstation mitgewirkt. Sie ist eine zertifizierte Fair Trade Schule und verfügt im Rahmen dessen über ein ausgeprägtes Programm zum Thema Nachhaltigkeit.
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